nicht nur in der dunklen Jahreszeit
Selbst an gut ausgeleuchteten Arbeitsplätzen, in Neonlicht gefluteten Werkshallen, in ansonsten gut ausgestatteten aber fensterlosen Büros und Arbeitsräumen hat das fehlende Tageslicht auch ganzjährig auf Dauer negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Wir brauchen das Sonnenlicht in ausreichender Dosis für gesunde Körperfunktionen (Bsp. Vitamin-D Produktion) aber auch für unsere Psyche und positive Lebensgeister. Wenn man so will, für Körper, Geist und Seele entsprechend der ganzheitlichen Wellness-Philosophie.
typische Symptome bei anhaltendem Lichtmangel:
Bei vielen Menschen wachsen sich die Symptome zu einer saisonal-abhängigen Depression (SAD) aus. Dieser Zustand wird auch Herbst/Winterdepression oder Winterblues genannt.
Die Positiveffekte
Den Kontrast zu Lichtmangelerscheinungen erleben wir im Frühjahr, wenn die Tage länger werden und wir die Chance haben, die ersten Sonnentage auf uns einstrahlen zu lassen; wir könnten Bäume ausreißen und entwickeln Frühlingsgefühle. Körper, Geist und Seele kommen in Wallung, wir sind hochmotiviert und leistungsfähig. Nicht nur ein gutes Gefühl sondern ein Umstand, den sich gute Arbeitgeber im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung zunutze machen.
Die Methode der Wahl
Bereits nach 3–4 Tagen Lichttherapie kommt es zu Verbesserungen der Symptome und einer generellen Stimmungsaufhellung. Nach 14–21 Tagen Lichttherapie (in der Regel 30 Minuten pro Tag) sollten Betroffene und Patienten symptomfrei sein. Vielfältige Studien zu diesem Thema bestätigen die Wirksamkeit der Methode. Studien, die den Vergleich zwischen Medikamenten und Lichtherapie bei SAD untersuchten, kamen zu dem Ergebnis, dass Medikamente - und Nahrungsergänzungsmittel - nicht nur teurer sind, sondern Lichttherapie auch stärker an der Wurzel der Probleme wirkt.
Unsere Augen, das heisst genauer die Retina, bekommt in der dunklen Jahreszeit über Monate wenig Licht. Unsere Retina hat eine direkte Verbindung zur Zirbeldrüse. Die Zirbeldrüse ist zuständig für unseren emotionalen Hormon-Haushalt im Körper und reguliert über die Ausschüttung von Melatonin unsere Grundstimmung.
Ob es uns also schlecht oder gut geht, hängt weitgehend von der Zirbeldrüse ab.
An einem hellen Sommertag auf dem Weg zur Arbeit holen wir uns schnell einmal 20000 Lux in 20 - 30 Minuten. In den Wintermonaten fehlt dieses extrem helle Licht und wir fallen u.U. in eine Herbst/Winterdepression.
Die Zirbeldrüse bildet das Hormon Melatonin; dieses wird in der Dämmerung und im Dunkeln ausgeschüttet, wirkt schlaffördernd und stimmungsdrückend. Dem Körper wird sozusagen auf "chemische Art" signalisiert: es ist Nacht. Darüber hinaus bewirkt das Fehlen des für uns wichtigsten Zeitgebers Licht eine Verschiebung und Abflachung der körpereigenen "circadianen" Rhythmik.
Hat sich bereits die natürliche Tageslichtdauer saisonal bedingt verkürzt, so kann jeder weitere Lichtmangel (Tätigkeiten in Bereichen mit nicht ausreichendem Lichteinfall, Schichtarbeiten, etc.) bereits zu einer negativen Beeinflussung der Gefühlslage und des körperlichen Wohlbefindens führen.
Nur wenn es hell genug ist, wird über die Netzhaut die notwendige Lichtmenge aufgenommen (mindestens 2.500 Lux) und der Zirbeldrüse signalisiert, die Melatoninausschüttung zu unterdrücken.
Der Einfluss des Lichts auf die biologische Uhr des Körpers bewirkt eine Stärkung und Synchronisation des circadianen Systems und sorgt so für eine Steigerung des Antriebs und mehr körperliches Wohlbefinden.